Samstag, 7. November 2009

Die geheime Geschichte der Jesuiten: der Nationalsozialismus

Vorwort des Buches „The Secret History of the Jesuits” von Edmond Paris:

Von all den Faktoren, die eine Rolle gespielt haben in dem internationalen Leben eines Jahrhunderts voller Wirren und Umbrüchen, ist einer der entscheidensten – gleichwohl am besten anerkannte – liegt in dem Streben der Römischen Kirche. Ihre weltliche Begierde, ihren Einfluss Richtung Osten auszudehnen, machte sie zu der „spirituellen” Verbündeten des Pan-Germanismus und zu seiner Komplizin im Versuch höchste Macht zu erlangen, was zweimal, 1914 und 1939, Tod und Verderben über die Völker Europas brachte.

Die Öffentlichkeit ist praktisch in Unkenntnis über die überwältigende Verantwortung, die vom Vatikan und den Jesuiten für den Beginn der zwei Weltkriege getragen wird – ein Sachverhalt, der zum Teil durch die gewaltigen Finanzen erklärt werden mag, die dem Vatikan und den Jesuiten zur Verfügung stehen, was ihnen Macht in so vielen Einflussbereichen verschafft, insbesondere seit dem letzten Konflikt.

Tatsächlich wurde die Rolle, die sie bei diesen tragischen Ereignissen gespielt haben, bis zur heutigen Zeit kaum erwähnt, außer von Fürsprechern, darin beflissen, es zu verschleiern. Es geschieht mit der Absicht, dies richtig zu stellen und die wahren Fakten festzustellen, dass wir in diesem und anderen Büchern die politische Aktivität während der zeitgenössischen Epoche darlegen – eine Aktivität, die gleichsam die Jesuiten betrifft.

Diese Studie beruht auf unwiderlegbaren Archivdokumenten, Veröffentlichungen von wohlbekannten politischen Persönlichkeiten, Diplomaten, Botschaftern und angesehenen Autoren, die meisten von ihnen Katholiken, sogar beglaubigt von der Imprimatur.

Diese Dokumente bringen die geheimen Aktionen  des Vatikans und seine perfiden Tätigkeiten ans Licht, Konflikte zwischen Nationen zu verursachen, wenn es seinen Interessen diente. Mit Hilfe von beweiskräftigen Artikeln zeigen wir die Rolle auf, die von der „Kirche” bei Aufstieg von totalitären Regimen in Europa gespielt wurde. Diese Zeugnisse und Dokumente stellen eine vernichtende Anklage dar, und bisher hat kein Fürsprecher versucht, sie zu widerlegen.

Am 1. Mai 1938 erinnerte uns die „Mercure de France”, was 4 Jahre zuvor gesagt worden war:

   „Die Mercure de France sagte am 15. Januar 1934 – und niemand widersprach – dass es Pius XII war, der Hitler ‚gemacht hat’. Er kam nicht so sehr mit legalen Mitteln an die Macht, sondern weil der Papst die Zentrumspartei (deutsche katholische Partei) beeinflusste... Denkt der Vatikan, dass er einen politischen Fehler begangen hat, indem Hitler der Weg zur Macht eröffnet wurde? Dem scheint nicht so zu sein...”.

Dem schien nicht so zu sein als dies geschrieben wurde, was am darauf folgenden Tag nach dem „Anschluss” war, als Österreich mit dem Dritten Reich vereinigt wurde – noch später, als die Nazi-Angriffe sich vervielfachten – noch während des gesamten Zweiten Weltkrieges.

Vielmehr übertrug der Nachfolger von Pius XII., Johannes XXIII, am 24. Juli 1959 seinem persönlichen Freund Franz von Papen den Ehrentitel des Geheimkämmerers. Dieser Mann war ein Spion in den Vereinigten Staaten während des Ersten Weltkrieges gewesen und einer der Verantwortlichen für Hitlers Diktatur und den Anschluss. Man muss an einer eigentümlichen Form von Blindheit leiden, solche eindeutigen Tatsachen nicht zu sehen.

Mr. Joseph Rovan, katholischer Autor, kommentiert das diplomatische Abkommen zwischen dem Vatikan und dem Nazireich am 8. Juli 1933:

   „Das Konkordat bescherte der nationalsozialistischen Regierung, fast überall angesehen als aus Thronräubern, wenn nicht gar Briganten, bestehend, das Siegel einer Übereinkunft mit der ältesten internationalen Macht (dem Vatikan). Auf eine Art war es das Äquivalent zu einem Diplom in internationaler Ehrwürdigkeit”. (Le catholicisme politique en Allemagne, Paris 1956, S.231, Ed. du Seuil)

Demnach hat der Papst, nicht zufrieden gestellt durch seine „persönliche” Unterstützung Hitlers, auf diese Weise dem Nazi-Reich die moralische Unterstützung des Vatikans gewährt! Zur selben Zeit, als der Terror auf der anderen Seite des Rheins begann zu herrschen, und stillschweigend akzeptiert und gebilligt wurde, hatten die sogenannten „Braunhemden” bereits 40.000 Menschen in Konzentrationslager gesteckt. Die Pogrome vervielfachten sich zu den Tönen dieses Nazi-Marsches: „Wenn das Judenblut vom Messer spritzt, dann geht's uns wieder gut” [bzw.: „...dann geht's noch mal so gut”]

In den folgenden Jahren sah Pius XII sogar noch schlimmeres ohne aufgerührt zu sein. Es ist nicht überraschend, dass die katholischen Köpfe von Deutschland miteinander wetteiferten in ihrer Unterwürfigkeit dem Naziregime gegenüber, ermuntert wie sie waren von ihrem Römischen „Meister”. Man muss die derangierten Delirien und Verbalakrobatiken von opportunistischen Theologen so wie Michael Schmaus lesen. Er wurde später von Pius XII zu einem „Prinz der Kirche” gemacht und von der Publikation „La Croix” am 2. September 1954 als „der großartige Theologe von München” bezeichnet – oder noch einmal ein gewisses Buch betitelt „Katholisch-Konservatives Erbgut”, über das jemand schrieb:

   „Dieser Sammelband trägt Texte von den wichtigsten katholischen Theoretikern Deutschlands zusammen, von Gorres bis Vogelsang; er lässt uns glauben, dass Nationalsozialismus schlicht und einfach aus katholischen Anschauungen heraus geboren wurde.” (Gunther Buxbaum, „Mercure de France”, 15. Januar 1939).

Die Bischöfe, durch das Konkordat dazu gebracht, Hitler einen Eid der Treue zu schwören, versuchten stets sich gegenseitig in ihrer „Ergebenheit” zu übertreffen:

   „Unter dem Naziregime finden wir ständig die inbrünstige Unterstützung der Bischöfe in all der Korrespondenz und den Erklärungen von kirchlichen Würdenträgern”. (Joseph Rovan, op.cit. S.214).

Trotz der offensichtlichen Verschiedenheit zwischen katholischem Universalismus und Hitlerischem Rassismus sind diese beiden Doktrinen nach Meinung Franz von Papens „harmonisch in Einklang” gebracht worden; der Grund für diesen skandalösen Einklang war, dass „Nazismus eine christliche Reaktion auf den Geist von 1789 ist”.

Lassen Sie uns zurück zu Michael Schmaus kommen, dem Professor an der Fakultät für Theologie in München, der schrieb:

   „Reich und Kirche ist eine Reihe von Schriften, die dem Aufbau des Dritten Reiches helfen sollen, da es einen nationalsozialistischen Staat zum katholischen Christentum vereint... Gänzlich deutsch und gänzlich katholisch untersuchen und befürworten diese Schriften die Beziehungen und Begegnungen zwischen der katholischen Kirche und Nationalsozialismus; sie eröffnen den Weg für eine fruchtbare Kooperation, wie im Konkordat umrissen... Die nationalsozialistische Bewegung ist der energischste und massivste Protest gegen den Geist des 19ten und 20sten Jahrhunderts... Die Idee eines Volkes von einem Blut ist der Schwerpunkt aller ihrer Lehren und alle Katholiken, die den Anordnungen der deutschen Bischöfe gehorchen, werden zugeben müssen, dass dem so ist... Die Gesetze des Nationalsozialismus und jene der katholischen Kirche haben die selbe Absicht... ” (Begegnungen zwischen Katholischem Christentum und nazional-sozialistischer Weltanschauung, Aschendorff, Münster 1933).

Dieses Dokument beweist die uranfängliche Rolle, die von der katholischen Kirche beim Aufstieg Hitlers gespielt wurde; tatsächlich war es ein vorab ausgemachtes Abkommen. Es verdeutlicht völlig die Art von scheußlichem Einverständnis zwischen Katholizismus und Nazismus. Der Hass auf Liberalismus, der der Schlüssel zu allem ist, kommt sehr klar heraus.

In seinem Buch „Catholiques d'Allemagne” schreibt Mr. Robert d'Harcourt von der Französischen Akademie:

   „Der angreifbarste Punkt in all den bischöflichen Erklärungen, die den triumphalen Wahlen vom 5. März 1933 folgten, findet sich in dem ersten offiziellen Schriftstück von der Kirche, das die Unterschriften von all den deutschen Bischöfen beinhaltet. Wir beziehen uns auf den Hirtenbrief vom 3. Juni 1933, in den die Gesamtheit des deutschen Episkopats involviert ist.

   Welche Form nimmt dieses Schriftstück an? Wie beginnt es? In einem Ton des Optimismus und mit dieser frohsinnigen Erklärung: ‚Die Männer an der Spitze dieser neuen Regierung haben uns, zu unserer großen Freude, die Zusicherung gegeben, dass sie sich selbst und ihre Arbeit auf eine christliche Grundlage stellen. Eine Erklärung von so tiefer Aufrichtigkeit verdient die Dankbarkeit aller Katholiken’.” (Paris, Plon, 1938, p. 108).

Seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges kamen und gingen zahlreiche Päpste, aber ihre Einstellung zu den zwei Lagern, die sich in Europa gegenüber standen, war unveränderlich die selbe gewesen. Viele katholische Autoren konnten ihre Überraschung – und Trauer – nicht verbergen, wenn sie über die unmenschliche Gleichgültigkeit schrieben, die Pius XII. im Angesicht der schlimmsten Art von Gräueltaten an den Tag legte, verübt von jenen, die in seiner Gunst lagen. Von den vielen Bezeugungen werden wir eine der moderatesten in ihrer Formulierung zitieren, hervorgebracht gegen den Vatikan von Mr. Jean d'Hospital, Korrespondent der „Monde”:

   „Das Andenken an Pius XII. ist umgeben von bösen Ahnungen. Zunächst ist da diese brennende Frage gestellt von Beobachtern aller Nationen und sogar innerhalb der Mauern des Vatikans: Wusste er von bestimmten Gräueltaten, die während dieses von Hitler begonnenen und geführten Krieges verübt wurden? Während er zu allen Zeiten und aus allen Winkeln die regelmäßigen Berichte von den Bischöfen zu seiner Verfügung hatte... konnte er ignorieren, was die deutschen Militäroberhäupter niemals vortäuschen könnten: die Tragödie der Konzentrationslager – die zur Deportation verdammten Zivilisten – das kaltblütige Massaker an jenen, die ‚im Wege standen’ – der Terror der Gaskammern, wo aus verwaltungstechnischen Gründen Millionen von Juden vernichtet wurden? Und falls er davon wusste, warum trat er, als erster Verkündiger des Evangeliums, nicht hervor, die Arme in der Form des Kreuzes ausgestreckt, um ein Verbrechen ohne Präzedenz anzuprangern, um zu rufen: Nein!? ...

     Fromme Seelen werden vergebens enzyklische Briefe, Reden und Ansprachen des späten Papstes durchforsten; es gibt da keine Spur von irgendeiner Verurteilung dieser von Hitler, diesem Antichristen, errichteten ‚Religion des Blutes’... sie werden die Verurteilung des Rassismus, der einen offensichtlichen Widerspruch zu dem katholischen Dogma darstellt, nicht finden”. „Rome en confidence” (Grasset, Paris 1962, S.91 ff.).

In seinem Buch „Le silence de Pie XII”. veröffentlicht von du Rocher, Monaco 1965, schreibt der Autor Carlo Falconi im Besonderen:

   „Die Existenz von solchen Ungeheuerlichkeiten (Vernichtungen en masse von ethnischen Minderheiten, Gefangenen und deportierten Zivilisten) wirft jede Norm von Gut und Böse über den Haufen. Sie verstoßen gegen die Würde ihres individuellen Seins und der Gesellschaft als solche in einem solchen Ausmaß, dass wir verpflichtet sind, jene zu verurteilen, die die öffentliche Meinung beeinflusst haben könnten, seien sie gewöhnliche Zivilpersonen oder Staatsoberhäupter.

   Stumm zu bleiben im Angesicht von solch Freveltaten würde in der Tat der regelrechten Mitwirkung gleichkommen. Es würde die Niederträchtigkeit der Verbrecher anspornen, ihre Grausamkeit und Selbstgefälligkeit schürend. Aber wenn jeder Mensch die moralische Verpflichtung hat zu reagieren, wenn er mit solchen Verbrechen konfrontiert wird, dann gilt das in doppeltem Maße für die religiösen Gesellschaften und ihre Oberhäupter, und vor allem für das Oberhaupt der katholischen Kirche.

   Pius XII. äußerte niemals eine direkte und explizite Verurteilung des Aggressionskrieges, sogar noch weniger über die unaussprechlichen Verbrechen, verübt von den Deutschen und ihren Komplizen während dieses Krieges.

   Pius XII. blieb nicht stumm, weil er nicht wusste, was geschah: er wusste von Anbeginn um den Ernst der Situation, möglicherweise sogar besser als jedes andere Staatsoberhaupt in der Welt...” (S. 12 ff.)

Es kommt noch besser! Der Vatikan gab der Ausführung dieser Verbrechen seine helfende Hand, indem er einige seiner Prälaten „auslieh”, um sie zu Pro-Nazi-Agenten zu machen; dies waren Msgr. Hlinka und Tiso. Ebenso sandte er seinen eigenen Legaten nach Kroatien – R. P. Marcone – der mit der Hilfe von Msgr. Stepinac die „Arbeit” von Ante Pavelic und seiner Ustascha im Auge zu behalten hatte. Wo auch immer wir hinschauen präsentiert sich der selbe „erbauliche” Anblick. Wie wir bereits gezeigt haben ist es nicht nur diese abscheuliche Vorliebe und Selbstgefälligkeit, gegen die wir Beschwerde einlegen. Das unentschuldbare Verbrechen des Vatikans liegt in der maßgeblichen Rolle die gespielt wurde beim Herbeiführen von zwei Weltkriegen.(3)

Hören Sie was Mr. Alfred Grosser, Professor am Institut für politische Studien der Pariser Universität, sagt:

   „Das sehr prägnante Buch von Guenter Lewy ‚Die katholische Kirche und das Dritte Reich’ ([engl. Erstfassung:] New York McGrawhill-1964) sagt, dass alle Dokumente darin übereinstimmen aufzuzeigen, dass die katholische Kirche mit dem Hitlerregime kooperierte...

   Im Juli 1933, als das Konkordat die Bischöfe zwang, der Naziregierung einen Eid der Treue zu schwören, waren die Konzentrationslager bereits geöffnet... die Lektüre der von Guenter Lewy zusammengetragenen Zitate beweist dies überwältigend. Wir finden in ihnen einige erdrückende Beweise von Persönlichkeiten wie Kardinal Faulhaber und dem Jesuiten Gustav Gundlach.”(4)< Lediglich leere Worte können gefunden werden, um diesem Haufen an Beweisen, die die Schuldigkeit des Vatikans und seiner Jesuiten beweisen, etwas entgegenzusetzen. Ihre Unterstützung war die Hauptkraft hinter dem blitzartigen Aufstieg von Hitler, zusammen mit Mussolini und Franco, die trotz der Erscheinungsbilder nichts als Kriegsbauern manipuliert vom Vatikan und seinen Jesuiten waren. Die Thuriferare [spezielle Ministranten] des Vatikans müssen ihre Köpfe vor Scham senken, wenn ein italienisches Mitglied des Parlaments ausruft: „Des Papstes Hände tropfen vor Blut”. (Rede von Laura Diaz, Mitglied des Parlamentes für Livourne, abgehalten in Ortona am 15. April 1946), oder wenn Studenten der Universität von Cardiff als Thema für eine Konferenz wählen: „Sollte der Papst vor Gericht gestellt werden als ein Kriegsverbrecher?” („La Croix”, 2. April 1946).
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[...] Am 29. Oktober 1965 verkündete „l'Osservatore Romano”:

   „Der höchst ehrwürdige Pater Arrupe, General der Jesuiten, zelebrierte am 16. Oktober 1965 die Heilige Messe für den Ökumenischen Rat”.

Hier ist die Vergötterung von „Päpstlicher Moral”: die zeitgleiche Ankündigung eines Projektes, um Pius XII. und Johannes XXIII. selig zu sprechen.

   „Um uns selbst in unserem Streben nach einer spirituellen Erneuerung zu stärken, haben wir uns entschieden, die kanonischen Verfahren für die Seligsprechung dieser beiden großartigen und göttlichen Pontifizes in Gang zu setzen, die uns so am Herzen liegen”.(7)

Papst Paul VI.


(3) E. Paris, "The Vatican against Europe" (P.T.S. London)
(4) Saul Friedlander: "Pie XII et le IIIe Reich", (Ed. du Seuil, Paris 1964)
(5) L'Osservatore Romano, 20th of October 1961.
(6) L'Osservatore Romano, 18th of September 1964.
(7) L'Osservatore Romano, 26th of November 1965.


Anmerkung: der zu Recht höchst umstrittene kroatische Kardinal Stepinac wurde am 3.10.1998 von Johannes Paul II. ebenfalls seliggesprochen.